Wissenschaftler des Nationalinstituts für Alkoholmissbrauch und Alkoholismus haben nun im Gehirn ein Areal lokalisiert, das aktiv wird, sobald man eine Belohnung erwartet. Es handelt sich hierbei um den so genannten nucleus accumbens. Seit Tierversuche diese Gehirnregion mit Alkohol- und Drogenmissbrauch in Verbindung gebracht haben, hoffen die Forscher, das neue Ergebnisse auch beim Menschen Aufschluss über Drogensehnsucht geben.
Um die aktive Gehirnregion registrieren zu können, ließ das Team um Daniel Hommer acht Freiwillige ein Computerspiel spielen, wobei es Geld zu gewinnen gab. Dabei maßen die Wissenschaftler die Sauerstoffkonzentration im Gehirn mittels funktioneller Magnetresonanz. Um das Geld zu bekommen, mussten die Spieler jeweils einen richtigen Knopf drücken. Verfehlten sie das Ziel, verloren sie auch zuvor gewonnenes Geld wieder und wurden somit für ihr Verhalten „bestraft“.
Die Forscher beobachteten eine rege Aktivität im nucleus accumbens immer dann, wenn die Spieler einen Gewinn erwarteten. Glaubten sie hingegen, dass sie Geld verlieren würden, zeigte die Gehirnregion keinen erhöhten Sauerstoffverbrauch. Im Gegensatz dazu stieg die Aktivität in einem benachbarten Gehirnareal nicht nur während der Phase der frohen Erwartung, sondern auch bei bevorstehender Bestrafung.
Dass die untersuchte Hirnregion nur auf positive Ereignisse reagiert, ist nach Ansicht der Forscher ein wichtiger Schritt, um beweisen zu können, dass das Gehirn in Menschen zwischen positiven sowie negativen Ereignissen unterscheidet und unterschiedlich darauf reagiert. Möglicherweise entsteht in diesem Bereich auch die Sehnsucht, die Drogen- und Alkoholkranke immer wieder zur Sucht treibt.
Dr. Dagmar Knopf