Eine Kombination zweier aus organischem Material bestehender Leuchtdioden strahlt weißes Licht aus. Forscher der Universität von Lecce in Süditalien berichten in der aktuellen Ausgabe von Applied Physics Letters über den relativ einfachen Aufbau der neuen Leuchtdioden, die herkömmliche Wolframbirnen schon in naher Zukunft ersetzen könnten.
Mit ihrem Team untersuchte Julie Thompson das Verhalten von Paaren aus Polymeren aufgebauter blauer Leuchtdioden, deren aktive Regionen nahe zusammengebracht wurden. Anregung mit ultraviolettem Laserlicht veranlasste das Leuchtdiodenpaar zur Aussendung von weißem Licht. Die Wissenschaftler erklären dieses überraschende Verhalten durch die gemeinsame Nutzung einzelner Elektronen in den aktiven Bereichen der beiden Leuchtdioden. Dies führe zu der Ausbildung eines breiten Emissionsbandes, so dass das Leuchtdiodenpaar bei Anregung Licht vieler verschiedener Frequenzen – weißes Licht – aussendet. Organische Leuchtdioden dieser Art zeichnen sich durch einen geringen Energieverbrauch und eine hohe Lebensdauer aus. Sie sollen nach dem Willen der Forscher schon bald herkömmliche Glühbirnen ersetzen.
Gewöhnliche aus Halbleitern oder organischem Material aufgebaute Leuchtdioden strahlen Licht einer bestimmten Frequenz aus. In dem aktiven Bereich dieser Leuchtdioden werden durch Bestrahlung oder elektrischen Stromfluss Elektronen in höhere Energiezustände angeregt, um kurze Zeit später unter Lichtaussendung in den Grundzustand zurückzukehren. Schon seit langem arbeiten Wissenschaftler in aller Welt an der Herstellung von Leuchtdioden mit einem breiten Frequenzspektrum, die als billige, energiearme weiße Lichtquellen eingesetzt werden könnten.
Stefan Maier