In einem Löwenrudel haben alle Weibchen die selben Chancen auf Nachwuchs und bekommen auch nahezu gleichzeitig ihre Jungen. Über dieses demokratische Verhalten der Raubtiere berichten amerikanische Forscher in der Fachzeitschrift „Science“ (Bd. 293, S. 690).
Bei den meisten anderen in Gemeinschaften lebenden Tierarten wird das oberste Weibchen bevorzugt ? etwa bei Wölfen, Rennmäusen oder vielen Vogelarten. Die ranghöchste Löwin eines Rudels kann die Fortpflanzung ihrer Artgenossinnen jedoch nicht kontrollieren, erklären Craig Packer von der Universität Minnesota und seine Kollegen.
Eine gegenseitige Kontrolle könnte für ein Rudel hohe Verluste bedeuten, da Löwinnen mit Reißzähnen und Klauen gut bewaffnet sind, vermuten die Forscher. Also sind die Tiere lieber kooperativ und teilen sich sogar die Arbeit mit dem Nachwuchs, der in einer gemeinsamen Kinderstube groß wird.
Schon seit den 60er Jahren beobachten Forscher Löwen in Tansania. Für ihre Studien hat das Team um Packer alle verzeichneten Geburten zwischen 1963 und 1999 ausgewertet.
Cornelia Pfaff
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