Biochemiker haben ein glukoseempfindliches Protein identifiziert, das bei der übermäßigen Aufnahme von Kohlehydraten für ihre Umwandlung in Körperfett verantwortlich ist. Basierend auf den Forschungen des Department of Veteran Affairs und des UT Southwestern Medical Center könnte eines Tages ein Medikament entwickelt werden, dass eine uneingeschränkte Kohlehydratezufuhr ohne Angst vor einer Gewichtszunahme erlaubt. Das berichten die Forscher in den Proceedings of the National Academy of Sciences.
Der leitende Wissenschaftler Kosaku Uyeda erklärte, dass man früher davon ausgegangen war, Hormone seien für die Langzeitkontrolle des Stoffwechsels verantwortlich. Jetzt habe sich herausgestellt, dass auch die Ernährung eine entscheidende Rolle spiele. Das so genannte „carbohydrate response element-binding protein“ (ChREBP) löst den Langzeitprozess der Umwandlung überschüssiger Kohlehydrate in Fett aus. Isst man zu viele Desserts, Nudeln, Kartoffeln und andere zucker- und stärkereiche Nahrungsmittel, verwandeln sich diese Kohlehydrate in Glukose, die von der Leber in Fett umgewandelt wird.
Überschreitet die Glukosekonzentration einen bestimmten Wert, wird dem ChREBP signalisiert, eine Kettenreaktion entlang einer Serie von Genen auszulösen. Diese Gene aktivieren ihrerseits die Synthese von einem Dutzend Enzyme, die die Umwandlung der überschüssigen Glukose in Fett katalysieren. Laut Uyeda könnte ein neues Medikament die Umwandlung von Kohlehydraten in Fett verlangsamen und sie vielleicht auch den Bedürfnissen des Körpers anpassen. Der Körper sollte dann in der Lage sein, die überflüssige Glukose auszuscheiden oder zu verbrennen.
pte