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Sonne, Mond und Sterne im August 2001 – reicher Sternschnuppenregen

Astronomie|Physik

Sonne, Mond und Sterne im August 2001 – reicher Sternschnuppenregen
Der August ist als Sternschnuppenmonat bekannt. Vom nächtlichen Sommerhimmel regnen vor allem in der ersten Monatshälfte die so genannten Perseiden, die zu den aktivsten Meteorströmen des ganzen Jahres gehören. Vom 10. bis 14. August entfalten sie ihre maximale Aktivität. Ihr Name rührt daher, dass die Meteore dem Sternbild Perseus zu entströmen scheinen. Im Volksmund heißen die Perseiden auch Laurentius-Tränen, nach dem Märtyrer, der 258 nach Christus auf einem glühenden Rost zu Tode gefoltert wurde.

Tatsächlicher Ursprung der Perseiden ist der Komet 109P/Swift- Tuttle, dessen Staubspur die Erde zwischen dem 1. und dem 21. August durchquert. Die beste Beobachtungszeit sind die Stunden nach Mitternacht. Pro Stunde sind rund neunzig Sternschnuppen zu erwarten. Da das Auge höchstens ein Fünftel des Himmels gleichzeitig überblicken kann, muss man im Schnitt vier bis fünf Minuten warten, um einen Perseiden-Meteor zu Gesicht zu bekommen. Es handelt sich dabei um recht schnelle Objekte mit einer Geschwindigkeit von rund sechzig Kilometern pro Sekunde.

Vor Mitternacht beherrscht nach wie vor der Mars den Himmel. Bei Einbruch der Dunkelheit leuchtet der Rote Planet als erster am südlichen Firmament auf. Er ist der einzige mit bloßem Auge sichtbare Planet am abendlichen Sternenhimmel. Inzwischen geht der Mars allerdings wieder deutlich vor Mitternacht unter. Seine Helligkeit sinkt im Laufe des Augusts merklich.

Wenn Mars schließlich unter den Horizont sinkt, taucht im Nordosten der Ringplanet Saturn auf. Er beherrscht die zweite Nachthälfte. Der ringgeschmückte Planet wandert durch das Sternbild Stier und hält sich in der Nachbarschaft des orangefarbenen Aldebaran auf, dem Hauptstern des Stieres.

Am Morgenhimmel erscheinen schließlich der Riesenplanet Jupiter und unser innerer Nachbarplanet, die Venus. Jupiter zieht seine Bahn durch das Sternbild Zwillinge, in dem sich auch Venus aufhält. Am 6. August wandert Venus nur zwei Vollmondbreiten südlich an Jupiter vorbei. Sie ist leicht durch ihre eindeutig größere Helligkeit vom Riesenplaneten zu unterscheiden, die daher rührt, dass sie der Sonne viel näher steht als Jupiter.

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Ein besonders hübscher Anblick am Morgenhimmel ergibt sich am 16. August, wenn am Osthimmel gegen 4.00 Uhr Sommerzeit die hellen Planeten Venus, Jupiter und Saturn zu einer Parade aufgereiht zu sehen sind, und die Sichel des abnehmenden Mondes zwischen Venus und Jupiter steht.

Den nächtlichen Planetenreigen ergänzt der lichtschwache Uranus. Der grünliche Planet steht zur Monatsmitte im Gegenschein zur Sonne, der so genannten Opposition. Damit ist er die gesamte Nacht im Sternbild Steinbock am Firmament vertreten. Mit bloßen Augen ist er allerdings nicht zu erkennen. Mindestens ein Fernglas ist erforderlich, um den lichtschwachen Planeten sehen zu können. Uranus war daher im Altertum und Mittelalter unbekannt. Er wurde erst im März 1781 von dem deutsch-englischen Astronom Wilhelm Herschel entdeckt. Uranus ist neunzehnmal weiter von der Sonne entfernt als die Erde und braucht für eine einzige Sonnenumkreisung ein Menschenleben lang, nämlich 84 Jahre.

Im Teleskop erkennt man kaum etwas auf dem winzigen, grünlichen Planetenscheibchen. Der Uranusglobus, der den vierfachen Erddurchmesser aufweist, wird von einer dichten Atmosphäre aus Wasserstoff, Helium, Ammoniak und Methan umschlossen. „Voyager-2“, die einzige Raumsonde, die bisher Uranus besuchte, sandte im Januar 1986 eindrucksvolle Nahaufnahmen dieser sonnenfernen Welt zur Erde.

Bei der abendlichen Sternbilderszenerie hat sich der sommerliche Charakter nur unwesentlich verändert. Arktur im Sternbild Rinderhirt ist im Westen ein wenig tiefer gerutscht, während im Osten das Pegasusquadrat aufgegangen ist, das auch als Herbstviereck bezeichnet wird.

Hoch im Süden nimmt das Sommerdreieck mit den hellen Sternen Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler seinen Platz ein. Die Wega steht jetzt fast senkrecht über unseren Köpfen. Sie leuchtet in einem intensiven bläulich-weißen Licht und ist der vierthellste Fixstern. Das Licht ist von Wega 25 Jahre durch das Weltall unterwegs, bis es auf der Erde eintrifft. Damit zählt Wega immer noch zu den Nachbarsternen unserer Sonne.

Herkules, Krone und Schlangenträger sind in der westlichen Himmelshälfte zu sehen. Der Skorpion mit dem hellen, rötlichen Antares neigt sich tief im Südwesten dem Untergang zu. Der Große Wagen sinkt im Nordwesten herunter, während im Nordosten die Kassiopeia allmählich empor steigt, die auch als Himmels-W bekannt ist.

Am 4. August ist Vollmond. Abends leuchtet die Mondscheibe im Sternbild Steinbock. Die Sonne wandert am absteigenden Ast ihrer Jahresbahn. Ihre Mittagshöhe sinkt im Laufe des Augusts um mehr als neun Grad. Die Tage verkürzen sich damit um rund 1,5 Stunden.

dpa
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