Die Wissenschaftler fanden heraus, dass in der Nicht-Risikogruppe 86 Prozent des Nachwuchses der rechtshändigen Müttern ebenfalls rechtshändig waren. In der Risikogruppe waren es nur 46 Prozent. Wegen der hormonalen Schwankungen, die mit der ersten und den späten Schwangerschaften verbunden sind, behauptet Hopkins, dass Linkshändigkeit als ein biologisches Merkmal für pränatale Unregelmäßigkeiten oder als ein “pathologisches Ereignis” im Uterus gesehen werden könnte. “Unsere Daten deuten an, dass einige biologische Faktoren an der Organisation des Gehirnes so beteiligt sind, dass eine Linkshändigkeit erzeugt wird”, sagte er.
Zudem stellten Hopkins und Dahl fest, dass die Vorliebe für den Einsatz der rechten oder linken Hand bei Schimpansen unabhängig von den Umständen, unter denen sie aufwuchsen, zu sein scheint. Bei der Analysierung von 155 Geschwisterpaaren fanden die Wissenschaftler eine hohe Quote für ähnliche Handvorlieben, sogar unter Schimpansen, die getrennt voneinander aufwuchsen. “Die Vorliebe für eine Hand scheint erblich bedingt zu sein”, folgert Dahl.
Unter Schimpansen kommt Rechtshändigkeit doppelt so oft vor, wie Linkshändigkeit. Studien bei Menschen haben ergeben, dass Rechts- zu Linkshändigkeit in einem Verhältnis von acht zu eins vorkommt. Wissenschaftler haben diesen Unterschied zwischen Menschen und Schimpansen nicht geklärt. Obwohl genetische Unterschiede zwischen den zwei Spezies eine Rolle spielen könnten, vermutet Hopkins die Ursache in kulturellen und religiösen Vorurteilen gegen Linkshändigkeit in einigen Gesellschaftsordnungen.