Eine bakterielle Mageninfektion durch Helicobacter pylori erhöht bei Rauchern das Risiko, an Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken. Das ist das Ergebnis einer im Journal of the National Cancer Institute veröffentlichten Studie von Wissenschaftlern des National Cancer Institute in Bethesda.
H. pylori ist in der Lage, trotz des stark sauren Milieus des Magensafts die Magenschleimhaut dauerhaft zu besiedeln. Die in der Bevölkerung verbreitete Infektion bleibt meist folgenlos. Einige Varianten dieses Bakteriums begünstigen aber die Entstehung von Magengeschwüren und führen bei knapp einem Prozent der Betroffenen zu Magenkrebs. Jetzt hat ein Forscherteam um Rachael Stolzenberg-Solomon herausgefunden, dass der gleiche Keim auch für die Entstehung von Krebs der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) mitverantwortlich sein kann.
Ein Risikofaktor für Pankreaskrebs ist das Rauchen. Für ihre Studie untersuchten die Wissenschaftler die Magenschleimhaut von 347 männlichen Rauchern. 121 davon entwickelten im Verlauf von zehn Jahren einen Tumor. Dabei ergab sich, dass eine Infektion mit bestimmten toxinbildenden Stämmen von H. pylori das Risiko für Pankreaskrebs im Vergleich zu H. pylori-freien Patienten verdoppelte. Die Wissenschaftler vermuten, dass H. pylori eine chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse verursachen könnte und dadurch die Entstehung eines Tumors begünstigt.
Joachim Czichos