Eines von drei paläolithischen Steinwerkzeugen, die bei Grabungen in Obanazawa, Yamagata Präfektur, gefunden wurden, scheint erst vor kurzem dort vergraben worden zu sein. Das berichten Archäologen. Bereits im November vergangenen Jahres hatte der Archäologe Shinichi Fujimura zugegeben, an den zwei Fundorten Kamitakamori und Soshin Fudozaka etwa 90 paläolithische Steinwerkzeuge aus seiner Privatsammlung vergraben zu haben. Einen Zusammenhang mit der neu entdeckten Fälschung bestreitet er jedoch vehement, so die Zeitung Kyodo News.
Bei Nachgrabungen fanden Archäologen drei Gegenstände in den Sodehara Ruinen bei Obanazawa. Dort hatte Fujimura schon 1993 gegraben und behauptet paläolithische Gegenstände gefunden zu haben. Die Gegenstände scheinen zwar alle handgemacht zu sein, doch unterscheidet sich die Farbe des Bodens, in dem eines der Werkzeuge gefunden wurde, deutlich von der Bodenfarbe der Umgebung. Die Archäologen vermuten deshalb, dass dieses Werkzeug 1993 dort vergraben wurde.
Fujimura beteuert, an keiner anderen Fundstelle als an den zwei oben genannten Fälschungen vergraben zu haben. Die Fundlage lässt jedoch an seiner Glaubwürdigkeit zweifeln: Denn die Archäologen fanden noch weitere zehn Steine, die nicht mit der Hand sondern künstlich hergestellt sind. Weitere zwei Steinwerkzeuge fanden sich auch in der Grabung Ittochimatsubayama in der Stadt Adachi, einer weiteren Grabung Fujimuras. Auch hier weist der Boden deutliche Unterschiede in der Farbe auf, so dass man davon ausgehen kann, dass die Werkzeuge erst vor kurzem vergraben wurden.
Birgit Kahler
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