In so genannten „Köder-Felder“ vor der eigentlichen Ernte wollen Forscher jetzt wenigstens einen Teil der Ratten einsperren und vernichten. Eine weitere Strategie besteht darin, die Pflanzzeiten der Farmer zu synchronisieren, um den Ratten eine Zeit lang ihre Nahrungsgrundlage zu entziehen und damit ihren Vermehrungszyklus zu unterbrechen.
Die Forschungen der australischen CSIRO Sustainable Ecosystems-Nager-Gruppe haben ergeben, dass die Tiere weite Strecken zurücklegen und schneller Nachwuchs bekommen als gedacht. In einer Nacht wandert die Reisfeld-Ratte ( Rattus argentiventer), der Hauptschädling, 200 bis 500 Meter. Wenn also ein Farmer einen Plastikzaun um sein Feld errichtet, verlagert er das Problem höchstens aufs Nachbarfeld, wo die Ratten sich weiter durchfressen und vermehren können. „Es reicht nicht, sich nur um sein eigenes Feld zu kümmern“, sagt Singleton. „Auch die Nachbarfelder müssen in das System mit einbezogen werden.“
Außerdem pflanzen die Farmer immer mehr Reis an, um den immer größer werdenden Bedarf der wachsenden Bevölkerung an Nahrung zu decken. Dadurch erhalten aber die Ratten eine ständige Versorgung mit Futter – die Rattenzahl steigt explosiv. „Für acht Reihen mit Reis für unsere Familien müssen wir zwei Reihen Reis für die Ratten anpflanzen“, klagen die indonesischen Farmer. Das Ganze endet in einer Art Teufelskreis, den die Forscher mit ihren Bemühungen unterbrechen wollen.