Wie schnell die Erde sich dreht, lässt sich mit einer speziellen Pfeife messen. Diese ungewöhnliche Messmethode haben Forscher der Universität Berkeley in Kalifornien aufgedeckt. Je nachdem, wie rasch die Erde rotiert und wie weit der Nordpol entfernt ist, wird der Pfeifton lauter oder leiser.
Welche Bedeutung dieser überraschende Befund haben könnte, schildert einer der Wissenschaftler des Nasa-Projektes, Richard Packard: „Mit diesem Effekt können wir winzige Änderungen in der Drehgeschwindigkeit eines Gegenstandes messen ? so auch der Erde.“ Innerhalb von etwa 24 Stunden hat sich die Erde einmal um die eigene Achse gedreht. Aber nur ungefähr, denn Wolken und die Bewegungen der Erdkruste können einen Tag geringfügig verlängern oder verkürzen. Diese Phänomene könnten sich mit der speziellen Pfeife messen lassen. Genauso wie der Einfluss von Erdbeben.
Das Pfeifen erzeugten die Wissenschaftler mit einer so genannten reibungsfreien Heliumpfeife: Zunächst füllten sie superkaltes, flüssiges Helium in einen ringförmigen Hohlkörper. Diesen kühlten sie soweit ab, bis das Helium als Superfluid reibungslos über den Boden und die Wände des Gefäßes glitt. Pressten die Wissenschaftler das Helium in diesem Zustand durch eine Membran mit haarkleinen Poren, so vernahmen sie ein Geräusch. Einen pfeifenden Ton, den nur die empfindlichsten Mikrofone der Welt registrieren konnten. Hatte das Helium die Membran passiert, verstummte das Pfeifen. Dieses Verstummen verhindern konnte eine zweite Membran auf der gegenüberliegenden Seite in dem donutförmigen Gefäß. Dadurch entsteht eine stehende Welle.
Das Pfeifen der reibungsfreien Heliumpfeife können Sie bei der Nasa hören.
Susanne Donner