Ein neues Verfahren, das so genannte Plasmafass, haben deutsche Wissenschaftler entwickelt, um die ozonfördernden FCKWs (fluorierte und chlorierte Kohlenwasserstoffe) unschädlich zu machen. Die gasförmigen Industrie-Lösungsmittel werden im Plasmafass bei Temperaturen von nur 40 bis 100 Grad extrem verdichtet, wobei sie von Mikrowellen bestrahlt werden. Von den FCKWs bleibt im Idealfall nur Wasserdampf und Kohlendioxid, sowie Salz- und Flusssäure übrig.
Projektleiter Mathias König am Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie hat als Prototyp des Plasmafasses eine 70 Zentimeter große Metallkammer konstruiert, in der Mikrowellen eingestrahlt und das Plasma gezündet wird. König erklärt: “Im täglichen Leben sind wir sehr oft von Plasma umgeben – etwa in den Leuchtstoffröhren. Bei der elektrischen Entladung entsteht dort eine wilde Mischung aus Atomen, Elektronen und Gas-Ionen.” Im jetzt entwickelten Plasmafass jedoch habe diese Mischung eine etwa 10.000 mal höhere Dichte.
Laut König hat das umweltschonende Verfahren wesentliche Vorteile: Zum einen ist es kostengünstig, denn die Anlage besteht aus Serienteilen. Zum anderen lassen sich die Strahlenemissionswerte leicht einhalten und es geht kaum Wärme verloren. Die Schadstoffe werden lediglich in ihre Einzelkomponenten zerlegt.
Frieder Graef
Teilen: