Auf die vulkanische Aktivität schließen Mark Bullock und David Grinspoon aufgrund der hochauflösenden Karten, die Magellan von der Venusoberfläche lieferte. Diese Karten zeigen eine außerordentlich niedrige Dichte von Kometen- und Asteroiden-Einschlagskratern. Das legt die Vermutung nahe, dass die jetzige Oberfläche der Venus relativ jung ist und von ausgeprägtem Vulkanismus erneuert wurde.
Das Modell der Forscher, das neben der Wolkenphysik auch chemische Reaktionen auf der Venusoberfläche mit einschließt, zeigt, dass nach dem Erlöschen der Vulkane das Schwefeldioxid mit Mineralien auf der Venusoberfläche reagierte und somit der Atmosphäre entzogen wurde. Die Wolkenbildung nahm deshalb ab und die Temperatur stieg auf rund 630 Grad Celsius.
Aber weil ohne Vulkanismus auch der Wasserdampf-Nachschub fehlte und die Venus stetig Wasserdampf in den Weltraum verliert, ließ der Treibhauseffekt langsam nach und die Venus kühlte schließlich auf die heutige Temperatur von rund 460 Grad Celsius ab.