Nicht vor den Kindern, heißt es oft, wenn die Eltern kurz davor stehen, sich mal so richtig die Meinung zu sagen. Doch nach einer am Montag veröffentlichten britischen Studie kann Kindern ein schwelender Konflikt mehr schaden als eine lautstarke Auseinandersetzung. „Worauf es ankommt, ist, wie die Eltern mit ihren Meinungsverschiedenheiten umgehen“, sagte die Herausgeberin der Studie, Jenny Reynolds, der „Times“.Die Konflikte sollten offen, aber möglichst fair und konstruktiv ausgetragen werden. Verborgen werden könnten sie vor den Kindern sowieso kaum, da diese sich nicht täuschen ließen.
Für die von der britischen Regierung finanzierten Studie wurden 200 Untersuchungen aus Europa, den USA und Australien ausgewertet. „Es ist nichts Schlimmes, vor Kindern zu streiten“, erläuterte der Psychologe Gordon Harold von der Universität Cardiff. „Von Streit im Geheimem sollte dagegen abgeraten werden. Eltern, die vor ihren Kindern streiten, zeigen ihnen, wie man sich mit Problemen auseinander setzt.“ Allerdings müssten sich die Eltern „in konstruktiver Weise“ streiten, betonte auch er.
dpa
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