Forscher der Duke University in North Carolina haben genetische Hinweise dafür gefunden, dass Beuteltiere, die vor allem in Australien zu finden sind, weitaus näher mit anderen Säugetieren verwandt sind als bisher angenommen. Das Team rund um Randy Jirtle meinte, dass frühere Ergebnisse in der Genforschung über die Evolution von Säugetieren möglicherweise unrichtig seien. Somit wird die bisher vertretene Meinung, dass die Entwicklung des modernen Menschen in Afrika stattgefunden hat, in ein neues Licht gerückt.
Anfang des Jahres fanden Forscher nach der Studie von versteinerten Säugetier-Zähnen allerdings Beweise für das Gegenteil. Jirtle und sein Team konnten diese Theorie nach der Analyse von Zellkern-Genen nun bestätigen. Den neuesten Ergebnissen zufolge entstanden Kloakentiere in der südlichen Hemisphäre, während Beuteltiere und plazentale Säugetiere weniger weit entfernte gemeinsame Vorfahren in der nördlichen Hemisphäre haben.
Jirtle meint, dass Analysen mittels mitochondrialer DNA die Evolution von Säugetieren nicht verlässlich erklären können. Mitochondriale DNA ließ darauf schließen, dass der moderne Mensch in Afrika entstanden war und sich von dort aus über die Welt verbreitet hat. Nun wird die Evolutions-Debatte zu Gunsten jener, die meinen, dass der Mensch gleichzeitig in mehreren Teilen der Welt entstanden ist, wieder entfacht.
Säugetiere werden in drei Gruppen eingeteilt: Erstens Beuteltiere wie das Känguruh oder der Koala, zweitens Kloakentiere wie zum Beispiel das Schnabeltier und drittens plazentale Säugetiere wie Menschen, Hunde oder Pferde. Chinesische und schwedische Forscher hatten nach Analyse von mitochondrialer DNA vor vier Jahren herausgefunden, dass Beutel- und Kloakentiere eng miteinander verwandt sind.
pte