Graeff fand bei der Auswertung seiner Daten einen signifikanten Zusammenhang: „Je freier die Medien eines Landes – ob Demokratie oder nicht – sind, desto geringer die Korruption, wahrscheinlich, weil die Gefahr der Entdeckung wächst“, resümierte der Soziologe. „Restriktive Pressegesetze, die Politiker und Regierungsangehörige schützen, scheinen demnach für die Bekämpfung der Korruption kontraproduktiv zu sein.“
Die Studie bestätigt zudem die Vermutung, dass in stabilen Demokratien Korruption statistisch gesehen nicht so weit verbreitet ist wie in nicht-demokratischen Staaten. Die Notwendigkeit, wiedergewählt zu werden, schränkt die Freiheit von Regierungsangehörigen ein, ihre Position zum privaten Vorteil auszunutzen. „Aber selbst in Ländern mit einer langen demokratischen Geschichte existiert Korruption“, betonte Graeff. Dennoch scheint eine funktionierende Demokratie in Verbindung mit kritischen Medien ein gutes Instrument zu sein, den „Filz“ effizient zu bekämpfen.