Nach Aussagen von Denker haben amerikanische Forscher bewiesen, dass sich aus Mäuse-Stammzellen über Umwege ganz normale Tiere entwickeln könnten. Allerdings benötigten sie dazu einen weiteren „Hilfsembryo“. Auch ein Versuch des amerikanischen Forschers James A. Thomson aus dem Jahr 1996 habe gezeigt, dass sich aus Stammzellen „Strukturen entwickelten, die man nur als Embryo identifizieren kann“, sagt der Wissenschaftler. „Solche Befunde dürfen in der gegenwärtigen Diskussion nicht unterschlagen werden.“
Ergebnisse seiner Studien an Stammzellen von Rhesusaffen erwartet Denker erst in ein bis zwei Jahren. „Ich hoffe, dass bis dahin nicht schon vollendete Tatsachen geschaffen wurden“, sagt er. Finanziert werde das Forschungsvorhaben aus dem Etat des Uni-Instituts. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hatte eine Förderung abgelehnt, da der Antrag „schlecht vorbereitet“ und das Projekt zu teuer sei.
Der Zellbiologe Prof. Peter Gruss, Abteilungsdirektor am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen, bestreitet klar, dass sich aus isolierten embryonalen Stammzellen Organismen entwickeln können. Damit sich aus diesen Zellen ein ganzer Organismus entwickeln kann, sei Gewebe nötig, das im sehr frühen Embryo-Stadium um die Zellen herum liegt.