Bei seiner Mission in der Tiefe will der Mann aus Birkenfeld (Enzkreis) beweisen, dass unter der Schwäbischen Alb heißes Wasser in großen Mengen fließt. Um das zu zeigen, müsse er belegen, dass das Wasser der Alb einst in das Mittelmeer abgeflossen ist. Das wiederum sei zu belegen, indem er Hohlräume findet, die älter als 25 Millionen Jahre sind. „Die tiefe Donau überflutet das Gebiet seit 25 Millionen Jahren. Wenn ich dort unten Tropfwasserrinnen finde, ist das der Beleg, dass es hier vor der Donau-Überflutung trockene Hohlräume gab, die Alb also damals ins Mittelmeer entwässern konnte,“ ist der Höhlenforscher überzeugt.
Dank des Temperaturanstiegs in der Tiefe – laut Hasenmayer zehn Grad Celsius pro Kilometer Tiefe – könnte das Thermalwasser in vier Kilometern Tiefe zur Energiegewinnung genutzt werden, wenn die Hohlräume ausreichend groß für die Bohrungen sind. „Auf einen Schlag könnte ganz Süddeutschland aus dieser einen Quelle versorgt werden“, beschreibt er seine Vision.
Geologen glauben allerdings nicht an den Erfolg des Höhlenforschers. „Ich kann Hasenmayers These nicht nachvollziehen“, sagte Horst Schneider, Präsident des Landesamts für Geologie in Freiburg, auf Anfrage der dpa. Wenn überhaupt, dann könne heißes Wasser weiter im Süden unter den Alpen gefunden werden. Dort seien die unterirdischen Hohlräume aber sehr klein und daher für die Energiegewinnung nicht rentabel.