Um bei Frauen nach der Menopause das Risiko für Herzerkrankungen festzustellen, genügt ein einfacher Urintest, wie niederländische Wissenschaftler der Utrecht University Medical School in der Fachzeitschrift Circulation berichten. Der Test misst die Konzentration des Proteins Albumin im Urin, das als früher Marker für verletzte Arterien gilt. Je höher der Albuminlevel, desto höher das Erkrankungsrisiko.
Bislang galt der Albuminnachweis im Urin nur bei Patienten mit Diabetes als früher Hinweis auf kardiovaskuläre Krankheiten. Um festzustellen, ob das System auch bei anderen Patientengruppen anwendbar ist, startete das Team von Mark Roest 1976 eine Langzeitstudie, die bei über 1.000 Frauen zwischen 52 und 67 Jahren regelmäßig den Blutdruck, Cholesterinspiegel und Albumin im Urin kontrollierte.
Die Ergebnisse der 18-jährigen Studie sind eindeutig. Die Frauen mit den höchsten Albuminkonzentrationen im Urin hatten ein um das 4,4-fache gesteigertes Risiko, an einer Herzerkrankung zu sterben. Anhand dieses einfachen und günstigen Tests wollen die Mediziner in Zukunft das Herzrisiko schon frühzeitig erkennen und Risikopatientinnen entsprechend sorgfältig auf Veränderungen hin beobachten.
Albumin tritt in den Urin über, wenn in der Niere kleine Blutgefäße beschädigt sind. Nach einem Statement der American Heart Association deuten diese Veränderungen auf ein im ganzen Körper angegriffenes System der Blutgefäße hin.
Dr. Dagmar Knopf