Die Kinder der Inuit, umgangssprachlich auch Eskimos genannt, leiden häufiger an ernsten Atemwegserkrankungen als Kinder, die nicht aus Ureinwohner-Familien stammen. Wissenschaftler vom Baffin Regional Hospital in Vancouver sind dieser Auffälligkeit nachgegangen. Sie haben belegt, dass diese Atemwegserkrankungen, die besonders bei Säuglingen auftreten, ein ernstes Problem für die Gesundheit der Inuit-Bevölkerung darstellen. Ihre Ergebnisse haben die Forscher im Canadian Medical Association Journal veröffentlicht.
Als Grund für die häufigen Atemwegserkrankungen der Inuit-Kinder sehen die Wissenschaftler zum einen die beengten Wohnverhältnisse und zum anderen den Umstand, dass in der Inuit-Bevölkerungsgruppe überdurchschnittlich viel geraucht wird.
Aus den Krankenhaus-Unterlagen erstellten Anna Banerji und ihre Kollegen eine Hochrechnung, dass jährlich 484 von 1000 Inuit-Kindern unter sechs Monaten an Atemwegsinfektionen erkranken. In einer eigenen Studie untersuchten die Wissenschaftler 27 Kinder, bei denen sie insgesamt 18 Krankheitserreger fanden. Acht Kinder hatten das Respiratory-Syncytial-Virus (RS-Virus), zwei Kinder hatten ein Adenovirus, ein Kind ein Rhinovirus, eines hatte Influenza A, eines Parainfluenza 3 und eines das Zytomegalie-Virus. Vier Kinder wiesen neben einem von diesen Erregern noch einen weiteren auf.
Im Internet finden Sie mehr über die kanadischen Inuit.
Doris Marszk
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