Nur wenige ausgerissene Haarwurzeln benötigen Schweizer Forscher, um daraus Hautersatz zu gewinnen. Die Firma Modex Therapeutics aus Lausanne kann in ihren Labor aus 20 bis 100 mit der Post eingeschickten Haaren innerhalb eines Monats transplantierfähige Haut züchten, berichtet das englische Wissenschaftsmagazin „New Scientist“.
Der Hautersatz ist allerdings nur für kleinere Wunden geeignet, wie sie etwa bei der Behandlung einer Geschwulst entstehen. „Bei der bisher üblichen Behandlungen entnehmen Ärzte dem Patienten dazu etwa ein Zentimeter breite Streifen gesunder Haut“, erklärt die Hautärztin Tania Phillips von der Universität Boston (USA). „Mithilfe der Haarzellen kann man jedoch Hautersatz gewinnen, ohne den Patienten verletzen zu müssen.“
Die Technik hat Thomas Hunziker zusammen mit Kollegen an der Universitätklinik Bern entwickelt. Sie fanden in Haarwurzeln vermehrungsfreudige Zellen, aus denen sich schnell Hautzellen züchten ließen.
Andreas Wawrzinek
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