„Wir glauben, dass wir in den nächsten fünf Jahren etwas herstellen können, das die Prionvermehrung blockiert“, sagt Collinge. Seine Arbeitsgruppe hat Hinweise darauf, dass es für eine Behandlung ausreichen würde, die Bildung neuer Prionen zu verhindern. Geringe Mengen bereits vorhandener Erreger würden dann vom Gehirn eliminiert.
Damit eine zukünftige medikamentöse Behandlung möglich ist, muss ein diagnostischer Test zur Verfügung stehen, mit dem frühzeitig eine Infektion nachgewiesen werden kann. Blut wäre das ideale Untersuchungsmaterial für einen Test an lebenden Menschen. Bisher konnten aber im Blut von Erkrankten noch keine Prionen nachgewiesen werden. Das könnte an der mangelnden Empfindlichkeit der vorhandenen Methoden liegen. Daher richtet sich die Hoffnung auf ein neuartiges Testverfahren Schweizer Wissenschaftler, mit dem theoretisch einzelne Moleküle nachweisbar sind (siehe Tickermeldung vom 19.06.01 ).
Keiner weiß, wie viele Menschen sich mit dem BSE-Erreger infiziert haben. Die Schätzungen schwanken zwischen einigen hundert und hunderttausend. Falls die Inkubationszeit, die Zeit zwischen Infektion und Ausbruch der Krankheit, mehr als 30 Jahre beträgt, wären die bis jetzt 105 Todesopfer erst der Anfang einer Epidemie.