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Antibiotisch wirkendes Protein bei Viren nachgewiesen

Erde|Umwelt

Antibiotisch wirkendes Protein bei Viren nachgewiesen
Das Q-beta-Virus tötet von ihm befallene E. coli-Zellen durch ein antibiotisch wirkendes Protein. Über diesen Mechanismus und eine mögliche Anwendung im Kampf gegen resistente Krankheitserreger berichten Wissenschaftler der Texas Agricultural Experiment Station, San Angelo im Science Magazine.

Die zunehmende Resistenz bakterieller Krankheitserreger gegen Antibiotika erfordert die Entwicklung neuer antibakterieller Wirkstoffe. Dabei könnte es hilfreich sein, sich der Mittel zu bedienen, durch die Bakteriophagen ihren Wirt töten. Bakteriophagen sind Viren, die nur Bakterien befallen. Jetzt konnten Ing-Nang Wang und seine Mitarbeiter nachweisen, dass Q-beta-Viren ein Protein besitzen, das die Zellwandsynthese der befallenen E. coli-Zellen hemmt.

Dieser Effekt ist mit der Wirkung von Penicillin direkt vergleichbar. “Im Grunde genommen wird die infizierte Zelle in den Selbstmord getrieben, indem sie sich weiter teilt, ohne eine neue Zellwand bilden zu können”, erklärt Douglas Struck, einer der beteiligten Wissenschaftler. Er hält die Entwicklung neuer Antibiotika für möglich, indem der für die tödliche Wirkung notwendige Teil des Phagenproteins chemisch hergestellt wird. Ein solches aus dem Q-beta-Virus hervorgegangenes Antibiotikum wäre spezifisch gegen E. coli-Infektionen wirksam. Auf gleiche Weise aus anderen Bakteriophagen entwickelte Mittel, könnten gezielt gegen andere Erreger eingesetzt werden.

“Die Bakteriophagen sind wahrscheinlich eine Goldgrube für die Entdeckung antibiotischer Proteine”, sagt Wang. Die Arbeitsgruppe hat inzwischen bereits drei solcher Proteine in verschiedenen Phagen nachgewiesen ? mögliches Ausgangsmaterial für die Entwicklung neuer Antibiotika.

Joachim Czichos
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