Ameisen haben eine Art zweidimensionale Landkarte im Kopf: Auf dem Rückweg von einem Beutezug wissen sie immer, wie weit sie noch von ihrem Nest entfernt sind ? auch wenn sie unerwartet kleine Hügel zu überwinden haben. Das berichten Forscher der Berliner Humboldt-Universität und der australischen National-Universität im Wissenschaftsmagazin „Nature“ (Bd. 411).
Der Berliner Biologe Bernhard Ronacher und seine Kollegen ließen Wüstenameisen (Cataglyphis fortis) in einer flachen Laborlandschaft nach Nahrung suchen. Dabei schwärmten die Ameisen in unkoordinierten Schlangenlinien aus. Waren sie jedoch fündig geworden und kehrten zu ihrem Nest zurück, marschierten sie zielstrebig auf gerader Linie.
Die Ameisen ließen sich auch nicht beirren, als die Forscher die Landschaft in ein gewelltes Relief verwandelten. Die Ameisen fanden dennoch den direkten Weg zurück ins Nest.
Ulrich Dewald
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