Die Verschmutzung der Luft mit bestimmten Substanzen könnte paradoxerweise dem Treibhauseffekt entgegenwirken. Eine internationale Gruppe von Klimaforschern berichtet im Fachmagazin Science, dass eine veränderte Wolkenstruktur die Sonnenstrahlung stärker abschirmen könnte als bisher vermutet.
Wolken bilden sich, indem Wasserdampf an kleinen Schwebeteilchen in der Atmosphäre kondensiert. Ein am California Institute of Technology entwickeltes Computermodell zeigt jetzt, dass das vom Menschen in die Luft geblasene Emissionscocktail dafür sorgt, dass sich bei der Kondensation kleinere, dafür aber wesentlich mehr Wassertröpfchen bilden. Damit besitzt die aus diesen Tröpfchen bestehende Wolke mehr Oberfläche und reflektiert mehr Sonnenstrahlung zurück in den Weltraum.
“Es ist extrem wichtig, dass wir den Einfluss der Wolken auf das Klimasystem der Erde verstehen, aber leider auch teuflisch schwierig”, kommentiert Robert Charlson von der Universität von Washington das Ergebnis. Seiner Meinung nach wirft das Resultat mehr Fragen auf als es beantwortet. Bisher gibt es über die Auswirkung von Aerosolen auf die Bildung von Wolken zu wenige Daten.
Axel Tillemans
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