Das Team des Biochemikers Philip J. Laipis hat nun einen anderen Weg eingeschlagen: Sie statteten ein harmloses Adeno-assoziertes Virus mit einer gesunden Kopie des Enzyms aus und injizierten ihn Labormäusen. Männliche Nager reagierten positiv auf diese Form der Behandlung. Die Konzentration der Aminosäure Phenylalanin sank beträchtlich.
Doch unglücklicherweise scheint die Regulation bei weiblichen Mäusen komplizierter zu sein. Bei ihnen konnten die Forscher bis jetzt keinen Effekt erzielen. Doch gerade hier wäre die Kontrolle essentiell, besonders, wenn erkrankte Frauen einen Kinderwunsch haben. Hohe Konzentrationen der Aminosäure schädigen nämlich den Fötus. Außerdem haben Studien gezeigt, dass 85 Prozent der Frauen mit PKU zum Zeitpunkt der Empfängnis ihren Stoffwechsel nicht unter Kontrolle haben.
Die Forscher vermuten, dass das männliche Sexualhormon Testosteron die Enzymaktivität beeinflusst. „Dies ist eine entscheidende Frage für weiterführende Studien“, sagt Laipis. Er wird den weiblichen Effekten nun auf den Grund gehen.