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Sinkender Grundwasserspiegel hat einst die Landschnecken auf Hawaii ausgelöscht

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Sinkender Grundwasserspiegel hat einst die Landschnecken auf Hawaii ausgelöscht
Entgegen der bisherigen Meinung von Wissenschaftlern, stehen die Polynesier kaum, wenn überhaupt in Zusammenhang mit dem Aussterben der Landschneckenpopulation auf Hawaii. Neue Untersuchungen von T.S. Dye und H.D. Tuggle, vom International Archaeological Research Institute haben vielmehr gezeigt, dass lange vor der polynesischen Einwanderung eine kontinuierliche Abnahme der Landschnecken zu verzeichnen ist. Nicht der menschliche Eingriff in ein Ökosystem, sondern ein seit 2.000 Jahren stetig sinkender Grundwasserspiegel scheint den Schnecken ihren Lebensraum entzogen zu haben, so die Forscher.

Mit Hilfe von C-14 Daten aus verschiedenen Senkenablagerungen konnten Dye und Tuggle den Niedergang der Landschnecken auf den Zeitraum vor 50 v.Chr. bis 950 nach Christus festlegen. Die Polynesier besiedelten Hawaii jedoch wahrscheinlich erst gegen Ende des 1. Jahrtausends nach Christus, so dass der Niedergang der Schneckenpopulation auf jeden Fall bereits vorher begonnen hat. Dye und Tuggle gehen davon aus, dass eine Absenkung des Grundwasserspiegels den Schnecken das gewohnte feuchte Milieu entzogen hat. Ursache für die Absenkung war möglicherweise die Meeresspiegelsenkung vor rund 2.000 Jahren um ganze 1,5 Meter.

Anfang der 80er Jahre hatte ein Forscher namens Kirch behauptet, die Polynesier seien für die Ausrottung der Landschnecken auf Hawaii verantwortlich. Er war auch davon überzeugt, dass zukünftige Untersuchungen bestätigen würden, dass die prähistorischen Polynesier schwerwiegende Eingriffe in das Ökosystem der Insel Hawaii vorgenommen hatten. Dies konnten Dye und Tuggle nun in ihrer neuen Studie widerlegen. „Kirchs größter Fehler war, dass er nur mit Daten aus einer einzigen Senke argumentierte, die er dann ohne weitere Belege für eine polynesische Beeinflussung auf andere Senken übertrug“, so Tuggle.

Kirchs Daten über die Landschnecken unterstützten bislang weitere Hypothesen: So machte man allgemein menschliche Eingriffe auf Inseln für die Ausrottung vieler Kleintiere verantwortlich – ganz im Gegensatz zu Gebieten auf dem Kontinent, wo eher die großen Tiere von der Ausrottung betroffen sind. Auch waren scheinbar die Eingriffe auf Inselbiotope in prähistorischer Zeit schwerwiegender als heute.

Birgit Kahler
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