Schwierige Denkaufgaben verbrauchen die Energievorräte des Gehirns schneller als bisher angenommen – zumindest bei Ratten. Das berichten die amerikanischen Forscher Ewan McNay und Paul Gold im Magazin „Neurobiology of Learning and Memory“. Demnach gelangen vor allem ältere Ratten schnell an ihre Leistungsgrenzen.
Die Versuchstiere von Gold und McNay mussten sich einen Weg durch ein kompliziertes Labyrinth bahnen. Anschließend maßen die Forscher den Glukosegehalt in den besonders geforderten Hirnregionen. Glukose liefert dem Gehirn die nötige Energie für seine Arbeit. Es zeigte sich, dass Ratten nach der Aufgabe etwa ein Drittel weniger des Traubenzuckers in den beteiligten Hirnregionen hatten. Bei alten Ratten reduzierte sich der Glukosegehalt sogar um die Hälfte.
Bisher sind Forscher davon ausgegangen, dass das Gehirn vom Körper mit einem luxuriösen Vorrat an Glukose ausgestattet wird, der fortwährend optimale Denkleistungen ermöglicht. Die neue Studie zeigt jedoch, dass das Gehirn nur mit begrenzten Energiereserven Haus halten muss.
„Der Abbau der Glukose geht mit deutlichen nachlassenden Hirnleistungen einher“, erklärt Gold. „Ausreichend Glukose verbessert Lern- und Gedächtnisleistungen. Das gilt nicht nur für Ratten, sondern auch für viele Menschen.“
bdw