Amerikanische Forscher haben einen wahrhaft mutigen Fisch gefunden: Der auf den Namen „Space Kadett“ getaufte Zebrafisch flieht wegen eines Gendefekts nicht vor Gefahr, sondern schwimmt auf sie zu, berichtet das Wissenschaftsmagazin „Nature“ in seiner Online-Ausgabe.
Den Angriff eines Räubers imitierten Michael Granato und seine Kollegen von der Medizinschule Pennsylvania in Philadelphia, indem sie den Fisch mit einem Stab schubsten. Anstatt wie normale Artgenossen das Weite zu suchen, machte „Space Kadett“ kehrt und schwamm direkt auf den „Angreifer“ zu. Außer „Space Kadett“ zeigten noch zwei andere mutierte Fische dieses Verhalten.
Falsch verbundene Nervenzellen im Gehirn des Fisches verursachen dieses Fehlverhalten. Normalerweise sind diese Zellen für den Fluchtreflex zuständig. Trennt man diese Verbindungen bei normalen Fischen, werden auch diese zu unerschrockenen Kamikazefischen. „Das ist ein klares Beispiel dafür, dass ein einzelner Zelltyp ein einfaches Verhalten bestimmt“, erklärt Michael Granato.
Jetzt wollen die Forscher noch das Gen finden, das diese Fehlbildung verursacht. Ihre Studie haben sie im Fachblatt „Development“ (Vol. 128, S. 2131) veröffentlicht.
Cornelia Pfaff