Der Homo erectus, eine frühe Menschenart, hat offenbar schon vor 1,5 Millionen Jahren Werkzeuge aus Holz und anderen pflanzlichen Materialien hergestellt. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler der Universität Barcelona. Ihre Untersuchung haben sie im Journal of Human Evolution veröffentlicht.
In Tansania fanden die Forscher Steinäxte, an deren Schneiden sie mineralisiertes Akazienholz nachweisen konnten. Pflanzenfasern an anderen Stellen der Äxte deuten möglicherweise darauf hin, dass diese hölzerne Stiele hatten, um die Schlagkraft zu erhöhen. Die Funde sind eine Million Jahre älter als alle bisher bekannten Reste von Holzwerkzeugen, schreiben die Autoren.
Der Homo erectus war ein Vorfahre des modernen Menschen und bewohnte die afrikanische Savanne. Bisher ging man davon aus, dass diese Menschenart vor allem Aas sammelte, aber weder über die Intelligenz noch über die Technologie verfügte, Jagdstrategien anzuwenden. Die neuen Funde könnten ein Hinweis darauf sein, dass ihr Verhalten sehr viel komplexer und entwickelter war als bisher angenommen.
Frank Eckhardt