Viele Menschen wippen oder klopfen den Rhythmus mit, wenn sie irgendwo Musik hören. Jetzt hat ein Psychologe der Haskins Laboratories der Yale University in New Haven herausgefunden, dass dieses Taktschlagen auch dann noch exakt ist, wenn sich der Rhythmus kaum wahrnehmbar ändert. Daraus schließt der Wissenschaftler, dass es einen Mechanismus im Gehirn gibt, der die Korrekturen der Motorik entsprechend den empfangenen Reizen ausführt. Der Mechanismus tut dies auch dann, wenn die Änderung des Rhythmus‘ so geringfügig ist, dass sie bewusst nicht mehr wahrgenommen wird.
Bruno Repp bat acht Versuchspersonen, nach Gehör den Rhythmus einer Tonserie von einem digitalen Klavier auf einem Keyboard mitzuklopfen. Er sagte seinen Versuchspersonen nicht, dass sich zwischendurch der Rhythmus um ein Weniges ändern würde. Als er das Maß der rhythmischen Übereinstimmung zwischen den Tönen des digitalen Klaviers und dem Mitklopfen der Versuchspersonen ermittelte, stellte er fest, dass die Versuchspersonen sich dem vorgegebenen Rhythmus auch in den kleinsten Veränderungen angepasst hatten.
Offenbar verarbeitet das Gehirn Informationen über zeitliche Abfolgen von Ereignissen noch exakter als bisher angenommen, schließt der Forscher aus seinen Versuchen. Seine Ergebnisse sind im Journal of Experimental Psychology (Vol. 27, No. 3) veröffentlicht.
Doris Marszk
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