Zur Durchführung der Versuche wurden Mäuse (deren eigenes E-Cadherin nicht an Internalin bindet) gentechnisch mit menschlichem E-Cadherin ausgestattet. Mit der Nahrung nahmen die Versuchstiere entweder die natürliche Variante von Listerien auf oder eine Mutante, die kein Internalin bilden konnte. Nur Bakterien mit Internalin waren in der Lage, aus dem Darm in das Blutgefäßsystem zu gelangen und eine Infektion auszulösen. Die Aufklärung dieses Infektionsweges könnte die Entwicklung neuer Wirkstoffe gegen Listerien ermöglichen, sagt Cossart.
Listerien kommen im Wasser und im Boden vor. Sie können mit verunreinigtem Gemüse oder Käse- und Fleischprodukten aufgenommen werden. Besonders gefährdet sind Schwangere. Hier kann es zu einer Fehlgeburt oder einer lebensgefährlichen Infektion des Fötus kommen. Auch bei immungeschwächten Menschen können schwere Erkrankungen ausgelöst werden, während Gesunde nur geringe Krankheitssymptome entwickeln.