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Kohlendioxidspeicherfähigkeit von Wäldern ist scheinbar geringer als erhofft

Erde|Umwelt

Kohlendioxidspeicherfähigkeit von Wäldern ist scheinbar geringer als erhofft
Hoffnungen, dass durch das Anpflanzen von Wäldern der Treibhauseffekt gemildert werden kann, werden jetzt durch zwei im Wissenschaftsmagazin Nature erschienene Studien gedämpft. Das im Waldboden gespeicherte Kohlendioxid wird nämlich schon nach einigen Jahren wieder freigesetzt.

Im Boden eines Versuchswaldes in North Carolina untersuchten W.H. Schlesinger von der Duke University in Durham, USA und J. Lichter vom Bowdoin College in Brunswick, USA die Kohlendioxidspeicherung. Die untersuchten Bäume banden etwa fünfzig Prozent des Kohlenstoffs in ihren Nadeln. Hier ist der Kohlenstoff aber nicht dauerhaft gebunden, denn nachdem die Nadeln auf den Boden fallen, werden sie innerhalb von zwei bis drei Jahren zersetzt und das Kohlendioxid gelangt zurück in die Atmosphäre. Es wird also nicht für lange Zeit gespeichert.

In einer anderen Studie maßen R. Oren von der Duke University und seine Kollegen die Kohlendioxidspeicherung im Holz von Kiefern aus demselben Versuchswald. Durch die erhöhte Kohlendioxidkonzentration in der Luft wuchsen die Bäume zunächst schneller. Das erhöhte Wachstum nahm aber nach drei Jahren wieder ab. Die Wissenschaftler stellten fest, dass das Angebot von Nährstoffen, insbesondere die Versorgung mit Stickstoff und Wasser, den Wuchs der Bäume beeinflussen. Auch wenn Kohlendioxid im Überschuß vorhanden ist, bedeutet das nicht, dass die Bäume ihn unbegrenzt binden.

Beide Studien wurden auf Versuchsflächen mit einer schnellwüchsigen Kiefernart in North Carolina durchgeführt. Die Bäume sind bereits 21 Jahre alt und 15 Meter hoch. Die einzelnen Versuchsflächen werden mit Kohlendioxid begast. Durch diese Versuchsanordnung können Rückschlüsse auf die Auswirkungen erhöhter Kohlendioxidkonzentration in Wäldern gezogen werden. Bisher wurden die Versuche oft nur an jungen Pflanzen in Gewächshäusern durchgeführt.

Ralf Möller
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