Nur mit Hilfe eines Katheters haben Trierer Ärzte bei einem 53-jährigen Mann einen Bypass am Herzen gelegt. Die neue Technik könnte die herkömmlichen schmerzvollen und aufwändigen Bypass-Operationen in vielen Fällen ersetzen, berichten Stephen Oesterle vom „Krankenhaus der Barmherzigen Brüder“ und seine Kollegen im Fachmagazin „Circulation“.
Der Patient litt an einem Verschluss der Arterie, die den Herzmuskel mit frischem Sauerstoff versorgt. Die Mediziner stellten eine „Umgehungsstraße“ her, in dem sie das Blutgefäß an eine benachbarte Vene anschlossen, durch die das Blut ungehindert in den Herzmuskel strömen kann.
Dazu führten die Ärzte über eine Arterie im Bein einen Katheter bis zum Herzmuskel ein und bohrten mit einer Nadel ein Loch zwischen den beiden Blutgefäßen. Anschließend verbanden sie die beiden Gefäße mit Hilfe eines künstlichen Kanals.
Experten bezeichnen das neue Verfahren als einen Durchbruch. Allerdings könne es nur bei Patienten angewandt werden, bei denen der vordere Bereich der Herzarterie noch intakt ist, berichtet Oesterle.
Ulrich Dewald