Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Neue Bilder vom Marsgesicht

Astronomie|Physik

Neue Bilder vom Marsgesicht
Das „Gesicht“ auf dem Mars – eine Felsformation, die vor 25 Jahren von der Nasa-Sonde Viking 1 fotografiert wurde und einem menschlichen Antlitz täuschend ähnlich sieht – hat sich auch bei den neuesten Aufnahmen der Raumsonde Mars Global Surveyor als gewöhnlicher Tafelberg entpuppt.

Der Mars Global Surveyor hatte das Gesicht zum ersten Mal im April 1998 fotografiert und klargestellt, dass es sich um eine natürliche Landschaftsform und nicht um die Hinterlassenschaft einer außerirdischen Intelligenz handelt. Doch die Aufnahme überzeugte nicht alle Skeptiker, zumal sie an einem wolkigen Tag entstand. Deshalb entschloss sich die Bodenmannschaft unter Leitung von Jim Garvin, das Gesicht noch einmal unter die Lupe zu nehmen und die Topografie mit einem Laser-Höhenmessgerät exakt zu vermessen, um auch 3D-Bilder der Feslformation hergestellt werden konnten.

Am 8. April dieses Jahres war es so weit: Der Mars Global Surveyor näherte sich dem Gesicht. Um es genau ins Blickfeld zu bekommen, musste die Sonde um 25 Grad gedreht werden. Die Aufnahme hat die höchste Auflösung, die mit der Kamera möglich ist: Auf ihr sind Einzelheiten von knapp fünf Metern Größe zu erkennen. Auf dem Viking-Bild lag dieser Wert bei etwa 130 Metern.

Die neue Aufnahme, zusammen mit der Höhenmessung, zeigt, dass das Gesicht ein Tafelberg ist, wie sie in der Mars-Region Cydonia häufig vorkommen. Dieses Gebiet liegt in der Grenzregion zwischen dem Hochland im Süden des Mars und dem Tiefland, das große Teile der nördlichen Halbkugel bedeckt und ist für Wissenschaftler hochinteressant.

Die Marsforscher rätseln zurzeit noch, wie die zahlreichen Tafelberge entstanden sind. Einige Wissenschaftler glauben, dass einst ein Ozean die nördlichen Ebenen bedeckte und dass die Tafelberge Inseln waren, die aus dem Wasser ragten. Die Erhebungen, die sogenannten „Mesas“ im Westen der USA ähneln, könnten aber auch durch Gletscher, Wind oder Wasser aus der Umgebung herausgeschält oder durch tektonische Kräfte nach oben gehoben worden sein. Falls sich in Zukunft einmal ein Astronaut zum Marsgesicht verirren sollte: Jim Garvin hat mit Hilfe der Höhenmessung bereits eine Wanderroute ausgearbeitet.

Anzeige
Ute Kehse
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

In|ter|fe|renz  〈f. 20〉 1 〈allg.〉 Überlagerung, Überschneidung 2 〈Phys.〉 die bei Überlagerung von zusammentreffenden kohärenten Wellen auftretende Verstärkung od. Abschwächung der resultierenden Wellenintensität … mehr

Sol|vens  〈[–vns] n.; –, –ven|zi|en od. –ven|tia〉 1 schleimlösendes Mittel 2 〈Chem.〉 = Lösungsmittel … mehr

Oxi|ran  〈n. 11; Chem.〉 = Epoxid

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige