Der Verzehr von Jogurt mit lebenden Milchsäurebakterien könnte wirkungsvoll gegen Durchfallerkrankungen bei älteren Menschen eingesetzt werden. Das glaubt Chris Bulpitt, Facharzt für geriatrische Medizin am Imperial College in London. Hartnäckige Durchfälle nach Therapien mit Antibiotika werden durch eine Infektion der Darmschleimhaut verursacht. Solche Erkrankungen sind möglich, weil die Antibiotika auch lebensnotwendige Mikroorganismen im Darm abtöten und sie bergen ein lebensgefährliches Risiko gerade für ältere Patienten.
Wie die Nachrichtenagentur BBC meldet, hofft Bulpitt, mit Jogurt vor allem die extrem ansteckende CDD (Clostridium difficile diarrhoea) bekämpfen zu können. Der regelmäßige Verzehr während einer Antibiotika-Therapie soll die Darmflora der Patienten schützen und so der Durchfallerkrankung vorbeugen. Die Genesung würde schneller verlaufen und die Patienten müssten weniger Zeit im Krankenhaus zubringen. Ein kleiner Versuch mit nur 20 Patienten ermutigte Bulpitt zu weiteren Untersuchungen.
Während seines Tests sah der Arzt sich allerdings mit einem unerwarteten Problem konfrontiert: „Für die älteren Patienten ist der Gedanke, Joghurt essen zu müssen, eher befremdlich“, erklärte er. „Sie davon zu überzeugen, fanden wir besonders schwierig.“
Marion Herzog
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