Doch eines dieser beiden Eiweiße hält die Immunzellen in der Membran fest und lässt sie nicht passieren. Denn die Zellen des Immunsystems überwinden nur Membranen, denen Lamin 10 fehlt. Ist es anwesend, bleiben die Zellen kleben. Im Gegensatz zu seinem klebrigen Partner bindet Lamin 8 zwar auch, aber nur so stark, dass die Zellen etwas haben, wogegen sie drücken können. Die Bindung ist nicht stark genug, um sie zurückzuhalten.
Die zweite Hürde überwinden sie auf eine ganz andere Art. Statt an Lamin zu binden, schießen die Immunzellen sich den Weg frei. Mit speziellen Enzymen, den so genannten Metalloproteinasen, durchlöchern sie die Basalmembran. Das Endresultat ist eine Entzündungsreaktion im Gehirn. Die Forscher hoffen nun, den Entzündungsprozess verlangsamen zu können und dadurch unter anderem den Abbau der schützenden Hüllen um die Nervenzellen zu verhindern, der bei Multipler Sklerose auftritt.