Sein Fazit: “Es geht in der Praxis offensichtlich nicht mehr darum, ob Firmen die Internetnutzung ihrer Mitarbeiter grundsätzlich überwachen sollten, sondern um die Frage, wie diese Kontrolle aussieht.” Die Angestellten seien sich oft nicht im Klaren darüber, welche Richtlinien es für die Benutzung von Online-Angeboten im Unternehmen gebe, so Alge. “Mitarbeiter gehen davon aus, dass sie bei der Nutzung von Mail und Internet kontrolliert werden, solange sie im Dienst sind. Surfen während der Arbeitspausen betrachten sie aber fälschlicherweise als Privatsache.” Firmen sollten daher in Zusammenarbeit mit dem Personal klare Regeln aufstellen und dafür sorgen, das diese den Angestellten auch bekannt seien.
Die Kontrolle der Mitarbeiter hält Alge für richtig. Das Herunterladen von großen Musikdateien im Büro für den Privatgebrauch könne beispielsweise die Rechnerkapazität der Firma beeinflussen und Kunden beim Online-Shopping behindern. Übertreiben sollten die Unternehmen bei der Überwachung aber nicht: “Eine Atmosphäre des Misstrauens erzeugt einen Teufelskreis. Die Angestellten finden dann Mittel und Wege, wie sie die strengen Vorschriften umgehen können. Was hilft die Kontrolle, wenn dabei die Ideen der Mitarbeiter abgewürgt werden.”
Internetsurfen im Büro könne Kreativität und Innovationen bei den Mitarbeitern fördern. Es müsse dabei aber zwischen verschiedenen Berufsgruppen unterschieden werden, so Alge: “Für einen Büroangestellten, der mit Versicherungspapieren zu tun hat, ist das Internet sicher weniger wichtig als für Finanzanalysten oder Texter.”