Die Firma IBM hat eine neue Technologie vorgestellt, mit der sich der Festplatten-Speicherplatz in Zukunft vervierfachen lässt. Sie basiert auf einer nur drei Atome dünnen Schicht des Edelmetalls Ruthenium, die zwischen zwei magnetische Speicherschichten eingebracht wird.
Die ultradünne Ruthenium-Schicht – bei IBM informell auch als „Pixie Dust“ (Feenstaub) bezeichnet – zwingt die über und unter ihr liegenden magnetischen Schichten, sich in entgegengesetzte Richtungen magnetisch zu orientieren. Daten lassen sich nach Auskunft von IBM so künftig dichter auf der Festplatte zusammenpacken. Durch das „Antiferromagnetically Coupled Media“ (AFC) genannte Verfahren will das Unternehmen bis zum Jahr 2003 auf Festplatten einen Speicherwert von 100 Gigabit pro Quadrat-Inch erzielen. Eine durchschnittliche Desktop-Festplatte erzielt dann eine Kapazität von etwa 400 Gigabyte – dies entspricht der Informationsmenge von 400.000 Büchern.
Ein Vorteil der AFC-Technologie ist, dass sie sich mit nur geringen oder keinen zusätzlichen Kosten in vorhandene Produktlinien integrieren lässt. Sie soll laut IBM künftig in allen IBM-Festplatten zur Anwendung kommen. Das Unternehmen will so dem wachsenden Bedarf an Speicherplatz durch digitale Videos, Fotos und Musik gerecht werden. Eingesetzt wird AFC bereits bei drei Notebook-Festplatten der „Travelstar“-Serie, die seit kurzer Zeit im Handel sind. Sie erzielen derzeit eine Speicherdichte von 25,7 Gigabit pro Quadratzoll.
Almut Bruschke-Reimer