Es stellte sich heraus, dass ein Befall mit dem Spulwurm oder dem Hakenwurm das Risiko, an Asthma zu erkranken, deutlich senkt. Dagegen hatte eine Infektion mit dem Peitschenwurm keinen derartigen Effekt. Die Würmer unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Entwicklung im Menschen: Sowohl Spul- als auch Hakenwurmlarven gelangen mit dem Blut in die Lungen, bevor sie sich im Darm weiterentwickeln. Dagegen bleibt die gesamte Entwicklung des Peitschenwurms im Menschen auf den Darm beschränkt.
Eine Erklärung für die Schutzwirkung der Parasiten gibt es noch nicht. “Spul- und Hakenwurm könnten die allergische Reaktion, die Asthma verursacht, blockieren”, sagte Scrivener dem New Scientist. “Einige Hakenwürmer scheiden Proteine aus, die die Immunantwort drosseln.”
Wie sich eine Hakenwurmimpfung, an der zurzeit gearbeitet wird, auf die Asthmahäufigkeit auswirken würde, ist nicht vorhersehbar. “Je nachdem, wie sie wirkt, könnte sie das Asthmarisiko erhöhen, weil die Würmer dadurch ferngehalten werden. Oder das Risiko sinkt, weil eine Wurminfektion vorgetäuscht wird”, sagt Scrivener.
An Asthma leiden zwischen sechs und 20 Prozent der Bevölkerung in den Industrieländern. Stärker betroffen ist auch hier die Stadtbevölkerung.