Bald könnte der erste Wein von genetisch veränderten Weinpflanzen erhältlich sein. Amerikanischen Forschern ist es gelungen, ein Gen der Seidenraupe in das Erbgut von Wein einzubauen. Das Gen schützt die Reben vor einer Krankheit, die ganze Weinbestände ruinieren kann, berichtet das Magazin New Scientist.
Dennis Gray und seine Kollegen von der Universität Florida verwendeten ein gewöhnliches Virus, um das Raupen-Gen in die Gene von Weintrauben einzuschleusen. Das veränderte Gen produziert das Eiweiß „Cecropin“, das den Erreger der so genannten Pierce’schen Krankheit abtötet.
Die Forscher hoffen nun, eine Variante dieses Gens zu finden, bei der dieses Eiweiß nur in der Rebe und nicht in der Traube produziert wird, damit es nicht in die menschliche Nahrung gelangt. Es könnte bei manchen Menschen allergische Reaktionen auslösen.
Die Pierce’sche Krankheit hat seit 1995 in amerikanischen Weinbaugebieten Millionenschäden angerichtet. Auch jahrelange Züchtungsversuche brachten bislang keine Weinpflanzen zustande, die gegen den Erreger immun waren.
Cornelia Pfaff