Zu einer Symbiose gehören üblicherweise zwei: ein Wirt und ein Gast. Bei dreien ist meistens einer zu viel: Die Gäste streiten um Raum und Nahrung. Doch jetzt haben Wissenschaftler einen Wurm entdeckt, der harmonisch in einer Dreiergemeinschaft lebt. Wie Nicole Dubilier vom Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie in Bremen und ihre Kollegen in der Fachzeitschrift “Nature” berichten, beherbergt der Wurm Olavius algarvensis zwei verschiedene Arten von Bakterien.
“Ohne die Bakterien würde der Wurm sterben”, erläutert Dubilier “bild der wissenschaft”. Der Wurm hat weder Mund noch Darm und kann so keine Nahrung aufnehmen. Darum hat sich der Wurm mit Schwefelbakterien eingelassen, die für ihren Stoffwechsel allerdings Schwefelwasserstoff brauchen.
In dem sandigen Boden vor der Küste Elbas, wo der marine Vetter des Regenwurmes entdeckt wurde, gibt es aber nur wenig Schwefelwasserstoff. Den begehrten Stoff bekommen die Schwefelbakterien von einer anderen Bakterienart geliefert, fanden jetzt die Meeresbiologen. Durch die Doppelhochzeit konnte sich das Trio neue Lebensräume erobern, glauben die Meeresbiologen.
Marianne Diehl
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