Glatt verdoppelt hat sich nach neuesten Studienergebnissen in den vergangenen dreißig Jahren die Todesrate von Leberkrebs-Patienten in England und Wales. Zurückzuführen sei dies auf den 15-fachen Anstieg einer seltenen Krebsform, berichten die Wissenschaftler von der Imperial College School of Medicine, London, in der Fachzeitschrift Gut.
Das Team um Simon Taylor-Robinson untersuchte die durch Leberkrebs verursachten Todesfälle zwischen den Jahren 1968 bis 1998. Während im Jahre 1968 nur 38 Patienten an der seltenen Krebsform intrahepatic cholangiocarcinoma verstarben, war die Todesrate bis zum Jahr 1996 um mehr als das 20-fache auf 736 gestiegen. Im Jahr 1998 erlagen sogar über 800 Menschen diesem Tumor.
Bislang sind sich die Experten unsicher, was den enormen Anstieg verursacht haben könnte. Doch sie vermuten, dass die höhere Konzentration von Giften in der Umgebung und die Hunderte von Chemikalien im Essen hierfür verantwortlich sein könnten. Besonders Thorotrast, eine jetzt verbotene Substanz, die früher in Tabak, Alkohol und der Strahlenforschung zu finden war, wird mit dem Tumor in Verbindung gebracht.
Besonders erschreckend ist die schlechte Prognose. Patienten, die an dem seltenen Tumor leiden, haben durchschnittlich nur eine Lebenserwartung von sechs Monaten, da der Tumor sowohl auf Medikamente als auch auf Bestrahlung nur sehr schlecht anspricht.
Dr. Dagmar Knopf