Mindestens 40 Gene im menschlichen Erbgut stammen wahrscheinlich von Bakterien. Das berichten amerikanische Genetiker in „Scienceexpress“, der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift „Science“. Damit korrigierten sie die bisherige Schätzung von 113 bis 233 Genen deutlich nach unten. Dies könnte bedeuten, dass direkte Gen-Übertragungen von Bakterien zum Menschen doch viel seltener vorkommen als bisher vermutet.
Steven Salzberg und seine Mitarbeiter vom Institut für Genforschung in Rockville (USA) nutzten die Gendaten des Human-Genom-Projekts, der amerikanischen Firma Celera Genomics und weitere Daten die von verschiedenen Tieren gewonnen wurden. Sie wollten Gene identifizieren, die ausschließlich in Bakterien und Menschen vorkommen. Dabei stießen sie auf lediglich 40 Gene, die wahrscheinlich auf eine direkte Übertragung von Bakterien auf den Menschen zurückgingen. Ältere ähnliche Untersuchungen mit weniger Vergleichsdaten hatten auf eine weit höhere Zahl hingedeutet. Viele der früher als gemeinsame Gene erkannten Erbgutteile fanden sich etwa auch in Fadenwürmern, der Fruchtfliege Drosophila und anderen Tieren.
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