Der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Karl Max Einhäupl, hat die Abwanderung von Wissenschaftlern aus Deutschland beklagt und die Hochschulen aufgefordert, bessere Forschungsbedingungen zu schaffen. „In einzelnen Bereichen haben wir Spitzenwissenschaftler, aber wir haben nicht genug von ihnen. Daher müssen wir Strukturen entwickeln, die zulassen, dass Spitzenleistungen entstehen“, sagte Einhäupl am Mittwoch zum Auftakt der Frühjahrstagung des Wissenschaftsrates in Marburg.
Entscheidungen über künftige Investitionen in den Hochschulbau stehen im Mittelpunkt der dreitägigen Veranstaltung. Insgesamt stehen nach Angaben Einhäupls für den Hochschulbau und die Anschaffung von Großgeräten pro Jahr 4,3 Milliarden Mark zur Verfügung. „Damit sind wir unterfinanziert“, kritisierte der Generalsekretär des Wissenschaftsrates, Winfried Benz.
Der Wissenschaftsrat mit Sitz in Berlin wurde 1957 gegründet, um Bund und Länder über die Entwicklung von Hochschulen und Wissenschaft zu beraten. 54 Wissenschaftler, Wissenschaftsminister und Vertreter des öffentlichen Lebens sind in dem ältesten wissenschaftspolitischen Gremium in Europa vertreten. Der Wissenschaftsrat tagt vier Mal jährlich in verschiedenen Städten.
dpa
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