Methadon, das zur Behandlung Drogenabhängiger verwendet wird, kann eine Infektion mit HIV fördern. Dies folgern US-Forscher vom The Children?s Hospital of Philadelphia aus Laborversuchen an Zellkulturen.
Schon seit längerem ist bekannt, das Opiate wie Heroin oder Morphin die Vermehrung des HI-Virus stimulieren. Methadon ist ein synthetisches Opiat und hat offenbar die gleiche Eigenschaft, so der Immunologe Wen-Zhe Ho bei einer internationalen Konferenz der Psycho-Neuro-Immunology Research Society im niederländischen Utrecht. Ho und seine Kollegen haben beobachtet, dass Methadon nicht nur den Virusbefall in wichtigen immunologischen Abwehrzellen fördert, sondern gleichzeitig auch zu einer Aktivierung des Virus‘ führt. Die Forscher raten deshalb Ärzten, bei HIV-Patienten, die Methadon erhalten, regelmäßig Blut- und Immuntests vorzunehmen.
Dr. Thomas Meißner
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