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Staub verschlimmert Dürren

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Staub verschlimmert Dürren
Aufgewirbelter Wüstenstaub kann die Niederschlagsmenge von Regenwolken erheblich vermindern. Diese Entdeckung, über die Daniel Rosenfeld und Kollegen von der Hebrew University im Fachblatt “Proceedings of the National Academy of Sciences” berichten, bedeutet, dass Dürren in Gebieten wie Zentralafrika durch intensive Landwirtschaft und Viehhaltung noch verschlimmert werden.

Wenn Staubpartikel in eine Regenwolke gelangen, bilden sie wie andere Partikel auch Kondensationskeime für Regentropfen. Die Forscher stellten in Laboranalysen fest, dass Staubpartikel in Regenwolken trotz ihres relativ großen Durchmessers kleinere Tropfen als üblich produzieren. Dadurch wird das verfügbare Wasser auf viele kleine Tropfen verteilt, die langsamer wachsen als gewöhnlich. Die Wolke gibt deswegen insgesamt weniger Niederschlag ab.

Die Laborergebnisse konnten die Forscher durch Satelliten- und Flugzeugmessungen bestätigen. Der Nasa-Satellit TRMM (Tropical Rainfall Measuring Mission) machte Aufnahmen eines riesigen Staubsturms im vergangenen März. Dabei waren die Tropfen um so größer, je weiter die Wolken von staubhaltiger Luft entfernt waren. Es regnete nur aus Wolken, die gar keinen Staub enthielten, obwohl in allen Wolken die gleiche Menge Wasser vorhanden war. Eine Messung über dem Mittelmeer aus dem Jahr 1998 brachte das gleiche Resultat.

In einer anderen Studie konnte Rosenfeld zeigen, dass auch Aerosol-Partikel aus Waldbränden und die Luftverschmutzung größerer Städte Regenmengen reduzieren können. “Alle diese vom Menschen freigesetzten Aerosole tragen durch ihre Wirkung auf den Niederschlag stark zur Klimaveränderung bei”, erklärte Daniel Rosenfeld. “Das ist ein neuer Faktor im Klimageschehen, der nichts mit Treibhausgasen zu tun hat, aber möglicherweise die größten sozioökonomischen Auswirkungen in wasserarmen Gebieten hat.”

Ute Kehse
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