Wenn Wale orientierungslos auf Strände schwimmen und dort umkommen, könnte eine durch Viren ausgelöste Gehirnerkrankung dahinterstecken. Das vermuten amerikanische Wissenschaftler. Sie haben bei antarktischen Robben Viren entdeckt, die man bisher bei Meeressäugern nicht vermutet hatte, berichtet der australische Nachrichtendienst ABC.
Bei See-Elefanten auf der Macquarie-Insel, 2.000 Kilometer südlich von Australien, fanden Andreas Suhrbier vom Queensland-Institut für medizinische Forschung und seine Kollegen so genannte Arboviren. Diese Viren verursachen unter anderem Hirnhautentzündungen. Den Robben auf der Macquarie-Insel scheinen die Erreger jedoch nicht zu schaden. Für Wale, Delfine und andere Meeressäuger könnten sie hingegen gefährlich sein, glauben die Wissenschaftler.
„Das Phänomen des Strandens hat die Biologen schon immer verwundert“, sagt Suhrbier. „Warum sollten diese Tiere ihren Verstand verlieren und sich selbst umbringen?“ Der neue Virus könnte das erklären. Nun wollen die Forscher die Gehirne gestrandeter Meeressäuger untersuchen, um die Vermutung zu bestätigen.
Marianne Diehl
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