Die Ameisen scheinen den Unterschied zwischen den schädlichen Pilzarten zu erkennen. Die schädlichen Escovopsis-Sporen rufen besonders viele Arbeiter auf den Plan. Und ihre Bemühungen, den Garten in Ordnung zu bringen, halten länger an als bei den Sporen von Trichoderma viride. Der feindliche Pilz Escovopsis scheint eine Strategie gegen die Säuberungsmaßnahmen der Ameisen entwickelt zu haben. „Seine Sporen sind extrem klebrig und machen es den Arbeitern schwer, sie aus dem Nest zu entfernen“, erklärt Currie.
Die Insekten sammeln auch Blätterreste und die Früchte ihrer Pilze aus ihren Gärten. Dabei arbeiten mehrere Tiere zusammen. Verschiedene Arten von Arbeitern misten aus, schneiden die Früchte ab und tragen sie weg. „An erster Stelle steht das Ausmisten“, sagt Currie. „Wenn die Sporen dann keimen, fangen sie an, das „Unkraut“ zu jäten.“
Blattschneiderameisen sind nicht in der Lage, Blätter zu verdauen. Darum haben die Insekten in ihren ausgedehnten Nestern Kammer, in denen sie einen Pilz mit Blättern „füttern“, die vorher zerkaut haben. Die Ameisen fressen dann die Früchte dieser Pilze. In der freien Natur haben etwa zwei Drittel der Nester einen chronischen Befall von Escovopsis. Dieser Pilz kann das Wachstum einer Kolonie derart schädigen, dass die Ameisen den Pilzgarten aufgeben müssen.
Wie die Blattschneiderameise durch das Einsammeln großer Mengen von Blättern den tropischen Regenwald auch schädigen kann, hat ein interdisziplinäres Forschungsprojekt der Universitäten Bielefeld, Kaiserslautern und Würzburg untersucht.