Amerikanische Wissenschaftler haben einen der Schlüsselmechanismen für den Rückfall in die Kokainsucht identifiziert. Das Team um Stanislav R. Vorel vom Albert Einstein College of Medicine an der Yeshiva University, New York, untersuchte die Rolle des Neurotransmitters Glutamat für das Rückfallverhalten bei Ratten. Sie fanden heraus, dass Glutamat-Blocker Rückfälle in die Sucht verhindern können. Über ihre Entdeckungen berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Science.
Zusammen mit Eliot Gardner vom
National Institute on Drug Abuse, einer Abteilung des U.S. National Institutes of Health erforschten sie die Wirkungen von elektrischen Stimulationen am
Hippocampus. Diese Gehirnstruktur ist an Lern- und Gedächtnisleistungen beteiligt. „Wir regten eine Region des Gehirnes an, die den
Neurotransmitter Glutamat enthält und in der die Rückfälle ihre Ursache haben könnten“, erklärt Vorel, Erstautor der Studie.
Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die elektrische Stimulation des Hippocampus‘ zu einem Suchtverhalten führen kann. Dagegen verhindert ein Glutamat-Blocker einen Rückfall. Die Forscher vermuten, dass ein Glutamt-Blocker ein wirksamer Bestandteil für neu zu entwickelnde Suchtbehandlungen sein könnte.
Glutamat ist ein Neurotransmitter im Gehirn und Rückenmark. Er ist unter anderem dafür zuständig, wie wir unsere Umwelt wahrnehmen, uns bewegen, fühlen, lernen und uns erinnern.
Nicole Waschke