„Ein wenig aufgeregt bin ich schon“, gesteht der 14-Jährige Mathias Opfermann aus dem thüringischen Dingelstädt. Der Realschüler, jüngster Teilnehmer am Bundesfinale, zeigt in seiner Arbeit, wie man Abwärme aus einem Kuhstall zur Wärmeversorgung eines Einfamilienhauses nutzen kann. „Die Konkurrenz ist so stark, dass ich eigentlich nicht an einen Sieg glaube“, sagt der junge Mann. Dabei zu sein sei sowieso alles.
Die 19-jährige Sarah Schott aus Tübingen (Baden-Württemberg) ist schon zum zweiten Mal bei „Jugend forscht“ dabei. Die Gymnasiastin, die gerade ihr Abitur ablegt, hat ein chemisches Verfahren zum Recyclen überlagerter Medikamente entwickelt. Mit ihrem Projekt wäre es möglich, die wirksamen Bestandteile aus Arzneimitteln zu trennen und erneut einzusetzen. „Bisher landen alte Medikamente im Sondermüll oder gar in der Kanalisation“, berichtet die Schülerin. Aus ökologischen und auch aus wirtschaftlichen Gründen sei dies nicht zu vertreten. Die 19-jährige hofft, dass ihr Verfahren in der Pharmazie einmal praktisch angewendet wird. Bisher seien jedoch alle Kontaktversuche zur Industrie ins Leere gelaufen.
Das Finale in Chemnitz sei bestens organisiert, meint Daniel Gurdan aus dem bayerischen Mantel bei Weiden. Der 18-Jährige muss es wissen, hat er doch schon vier Mal bei „Schüler experimentieren“ respektive „Jugend forscht“ teilgenommen. In diesem Jahr präsentiert er gemeinsam mit Jürgen Eckert einen so genannten Aluminium-Menschen. Der Roboter „marschiert“ mit Hilfe von sechs Prozessoren und einer Reihe von Getriebemotoren sogar über Hindernisse. „Nur das Treppensteigen müssen wir ihm neu beibringen“, erläutert Gurdan. Durch eine Softwarepanne habe dies der Roboter ausgerechnet wenige Tage vor dem Bundesfinale „verlernt“.
Was die jungen Leute an Forschungsarbeiten bieten, sei immer wieder verblüffend, sagt Professor Werner Rathmayer. Der Biologe von der Konstanzer Uni ist schon seit zehn Jahren in der Jury von „Jugend forscht“.